dieBasis
Basisdemokratische Partei Österreichs
Nikolaus Lenaugasse 1
2353 Guntramsdorf
Es war am Freitag, den 20. August, als sich nachmittags eine kleine Heerschar von ca. 5 Dutzend Menschen an einem ruhigen, schön vor Bad Tatzmannsdorf gelegenen Campingplatz einfanden. Unter dem Dach einer Freiluft-Hütte traf sich erstmals der österreichweite Kern einer noch jungen politischen Kraft, die seit ihrer Gründung vor nicht einmal einem Jahr Turbulenzen hinter sich weiß, die viele andere gewiss hätten abstürzen lassen. Der Geist dieser Bewegung war wohl schon unbewusst geboren, sollte aber am Ende dieser, sich ganz anders, als geplant verlaufenden Veranstaltung, einen Namen bekommen: Der „BAS“! Wer mehr über diesen Geist erfahren will, muss sich wohl oder übel die Zeit nehmen und dieses Völkchen aus Weltverbesserern aus der Nähe betrachten.
Der heuer äußerst abwechslungsreiche Sommer stand Pate sowohl für die bewegte Geschichte von dieBasis als auch für das, was an den 2 1/2 bevorstehenden Tagen geplant war. Und als ob auch das Wetter es gut mit diesen Idealisten gemeint hätte, lachte an diesem Wochenende stets die Sonne von einem blauen Himmel herunter.
Der Freitag, so könnte man sagen, verlief noch plangemäß. Es stellten sich die jungen Granden der Partei vor, unter ihnen der Initiator dieses Treffens, Rudo Grandits aus dem Burgenland, dann der erst vor rund 2 Monaten in Kärnten designierte Gründungsvorstand Hans Hermann, dessen persönlicher Stil wie ein Sinnbild für die Bewegung gesehen werden darf – sympathisch, informativ, flexibel – und schließlich noch dessen, politikerfahren wirkende Stellvertreter, Johann Biacsics. Der junge Philipp Schitter moderierte von der ersten bis zur letzten Stunde gemeinsam mit Rudo diesen Event sehr gekonnt, was vor allem während des ganzen nächsten Tages manchmal sehr herausfordernd war.
Nach den ersten Schnupperstunden, wo sich in lockerer Atmosphäre bereits Tiroler und Niederösterreicher, Steirer und Wiener, Kärntner und Oberösterreicher, Salzburger und Burgenländer ein wenig kennenlernten, gab es im Haupthaus dieser recht gemütlichen Campinganlage das erste gemeinsame Abendessen. Für die Brieftascherl schonende aber geschmackvolle und reichhaltige Verköstigung sorgte der in Wien, das Bio-Meisel führende Gastronom, Michael Skorepa mit seinen Assistenten, Alexander und Nina.
Während der Dämmerung, gestaltete sich die einen den Abend nach eigenen Wünschen die anderen gesellten sich wieder unter dem Freidach um einen provisorisch aufgestellten Laptop. Via Bildschirm erhielten wir dann von einem live zugeschalteten, deutschen Parteifreund einen anschaulich strukturierten Überblick zum doch recht anspruchsvollen Thema „Soziale Dreigliederung nach Rudolf Steiner“. Es war sehr schön zu erkennen, dass es die Österreicher mit dem Praxisbezug solch theoretisch guter Ideen sehr ernst nehmen. So löcherten die beiden Wiener Othmar Hofmeister und Andre Hutter den deutschen Vortragenden mit Fragen vor allem im Hinblick auf die Durchführbarkeit der Brüderlichkeit innerhalb des Wirtschaftslebens. Die Suche nach diesbezüglich erfüllenden Antworten dauert übrigens bis heute an.
Für den Samstag war vom Team des Gründungsvorstandes, allen voran der aus Mödling angereisten Verena König und der Wienerin Larissa Mathis, ein enger Fahrplan erstellt worden. Im viertelstündigen Takt sollten die Anwesenden erfahren, wie dieBasis arbeitet, summt, funkt, schwärmt und noch einiges mehr. Stattdessen wurde das ganze Programm auf den Kopf gestellt, einerseits durch die jüngsten Ereignisse in Graz, wo sich die Kollegen aus der Steiermark einer in wenigen Wochen nahenden Gemeinderatswahl stellen würden und andererseits, man könnte sagen, durch einen Publikumsjoker eingebrachten Vorschlag. Letzterer zielte darauf ab, die seltene Gelegenheit der Präsenz praktisch der ganzen Bewegung für konkrete Parteiarbeit zu nutzen.
Angestoßen von Andre’s geäußertem Bedarf nach Formulierung eines Leitbildes für diese dynamische Partei, wurden zu diesem Thema, wie auch zu den Themen „Basisdemokratie“, „Gesundheit“, „Kooperation“, „Plan B“, „Kinderschutz“, „Lebensmittelsicherheit & Tierschutz“ und, aus aktuellem Anlass, „Unterstützung zur Graz-Wahl“ Arbeitskreise gebildet. Es wurden dabei bereits einige Qualitäten dieser Polittruppe offenbar, die sie wohl grundlegend von solch anderen unterscheidet: Trotz der umfangreich getroffenen Vorbereitungen war schlussendlich jeder einzelne spontan und flexibel genug, um in Achtsamkeit vor den anderen seinen Beitrag zur sich bildenden Schwarmintelligenz zu leisten.
Unterbrochen von einem guten 3-gängigen Mittagsmenü, erarbeiteten die nach soziokratischen Prinzipien gebildeten Gruppen Standpunkte und/oder Methoden, die schließlich von Sprechern der Allgemeinheit präsentiert wurden. Nicht zuletzt dadurch, dass sich innerhalb der Arbeitskreise immer wieder ein zum Thema passender Experte fand, bekam man viel Interessantes und Lehrreiches zu hören.
Besonders nützlich war wohl der Arbeitskreis zur „Unterstützung für die Grazer Gemeinderatswahl“. Spitzenkandidatin Karina Priebernig, hatte bei ihrem vormittags geäußerten Wunsch nach Beiträgen und Ideen wohl nicht mit dem umfangreichen und qualitativen Paket gerechnet, das sie und ihr Team schließlich am Ende des Tages mit nach Hause nehmen konnten.
Auch der Arbeitskreis „Leitbild“, der mit diesem Thema eine „heiße Kartoffel“ aufnahm, brachte in der Kürze der zur Verfügung gestandenen Zeit so viel hervor, dass beschlossen wurde, dass dieser seine Arbeit nach dem Sommer-Camp fortsetzen solle. So nebenbei entpuppte sich der Sprecher dieses Arbeitskreises, der Steirer Pirmin Proier, als vielleicht politisches aber jedenfalls rednerisches Talent.
So arbeitsintensiv und ergebnisreich also der Samstag war, so angenehm klang er am Sonntag mit einem letzten stärkenden Frühstück aus. Man reichte einander die Hände und umarmte sich und machte sich mit dem auf den Weg, was ein echter Basist als den, bei diesem Treffen geborenen gemeinschaftlichen Geist bezeichnet: Den BAS!